Gefühlswelt erkunden

Was innere Einflüsse mit unserem Wirken im Aussen zu tun haben und welche Gefühlsseiten nährend sind.

von Silke Knöbl, November 2023

Heute im Wald so viel Glück gesehen. Ich schenke es euch hiermit weiter.💫

Meine Idealvorstellung von Glück? Wenn es uns gelingt, unabhängig von Religion, Hautfarbe, Kultur etc. friedlich miteinander zu leben und hierfür eine neue Haltung zu kultivieren, die Polaritäten annimmt und integriert.

Kürzlich haben wir in einer Online-Dialog-Runde von Veränderungen bzw. von Übergängen und Schwellen gesprochen – vom Neuanfang und sich der eigenen Wirkkraft bewusst werden/sein, von der Eigenverantwortung für sich selbst und dass alle Gefühle positive und negative Seiten haben. Etwa dass in Hass ganz viel Liebe steckt, in Angst ganz viel Sicherheit, in Wut ganz viel Mut. In Trauer ganz viel Freude. Und dass man die Grenzen selbst ziehen darf. Was nährt, was leert?

Und diese Gleichzeitigkeit, Gleichberechtigung und Gegensätzlichkeit auch anzunehmen, um den eigenen Bedürfnissen auf die Spur zu kommen.

Wir haben auch über die aktuelle Jahreszeit und ihren Übergang gesprochen, der Rückzug, Einmachen, Einwintern, Stille, Ruhe bedeutet und gleichzeitig auch ein Neuanfang sein kann. Und dass man sich jetzt „mit Gutem polstern“ darf und Dinge tun darf, die einen nähren, um dieses Nahrhafte so auch anderen weitergeben zu können.

Im Sinne der Permakultur: Erziele eine Ernte und gib positive Überschüsse weiter. Oder fange Energie ein und bewahre sie. Wie die Feldmaus Frederick: Alle sammeln Vorräte für den nahenden Winter, nur Frederick sitzt scheinbar untätig herum. Auf die Fragen seiner Familie, warum er nicht mithelfe, antwortet er, dass er für kalte, graue und lange Wintertage Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammele. Als der Winter kommt, leben die Feldmäuse von den gesammelten Vorräten. Der Winter ist jedoch lang, und die Vorräte gehen allmählich zur Neige. Jetzt wird Frederick nach seinen Vorräten gefragt – und er teilt mit seiner Familie die gesammelten Sonnenstrahlen, um sie zu wärmen, die Farben, um den Winter weniger grau und trist sein zu lassen, und die Worte in Form eines Gedichtes. (Bilderbuch Frederick)

Glück ist, sich seiner eigenen Wirkkraft bewusst zu sein. Vermehren wir es, wie es das Myzel der Pilze tut. Oft nicht sichtbar, dafür lebensdienlich für alle.


Bildquelle:
textimum.li

Autorin:
Silke Knöbl ist Prozessbegleiterin für partizipatives Gestalten mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sowie Kommunikationsexpertin. Sie befasst sich vor allem mit (Bürger-)Beteiligung und bringt auch demokratische Innovationen in Unternehmen, Schulen und Organisationen. Weitere Blogbeiträge von ihr finden sich in
Silky Way – das Impactblog

 

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